Heilung des inneren Kindes
Das Konzept des inneren Kindes bezieht sich auf den Teil unserer Psyche, der die Emotionen, Gedanken und Verhaltensweisen, die wir in unserer Kindheit hatten, bewahrt. Es ist gleichsam eine Darstellung unseres Selbst, als wir Kinder waren, mit unseren Verletzlichkeiten, unseren emotionalen Bedürfnissen und Wunden.
Das innere Kind ist in jedem von uns vorhanden, obwohl wir uns dessen nicht immer bewusst sind. Es beeinflusst unsere Reaktionen, unsere Beziehungen und unsere Wahrnehmung der Welt, oft auf unbewusste Weise. Wenn dieses innere Kind Traumata erlebt hat oder nicht die Liebe und Pflege erhalten hat, die es brauchte, kann es im Erwachsenenalter weiter leiden und unsere Selbstverwirklichung behindern.
Die Anerkennung und Heilung seines inneren Kindes wird als Schlüsselprozess betrachtet, um sich von begrenzenden Mustern zu befreien, das Selbstwertgefühl zu verbessern, gesündere Beziehungen aufzubauen und sich als Erwachsener voll zu entfalten. Es ist ein tiefer Weg, der Mut, Selbstmitgefühl und oft die Begleitung eines in diesen Methoden geschulten Therapeuten erfordert.
Kurzinfo
Die "Arbeit mit dem inneren Kind" ist aus meiner Sicht die beste Möglichkeit sich selbst zu heilen und alte Verhaltensmuster und Glaubenssätze abzulegen. Jedes negative Gefühl auf eine Situation im Außen trägt seinen Ursprung in der Vergangenheit, meist in der Kindheit. Erst wenn es uns bewusst wird, dass wir negativ fühlen und warum, ist es uns möglich die Vergangenheit neu zu bewerten und zukünftig anders zu reagieren. Wir sind keine Opfer und abhängig von der Außenwelt, wir sind Schöpfer unserer eigenen Realität. Wenn wir unser Inneres ändern, ändern wir das, was im Außen passiert. Ich stehe zu 1000 % hinter dieser Inneren Kind Arbeit, ich habe so selbst meine Kindheit geheilt, meine Vergangenheit aufgearbeitet und so mehr Selbstwert, Selbstliebe und Eigenverantwortung erreicht.
Melde Dich gerne zu einem kostenlosen Beratungsgespräch: 01718232441 oder email kontakt@lumea-amilia.de.
Therapeutische Sitzung pro Stunde 80 € inkl. Mwst, auch aus der Ferne möglich
Wenn Du zusammen mit mir ein paar Sitzungen durchgeführt hast weißt Du auch, wie Du das zukünftig alleine bewältigen kannst.
Einfluss von Kindheitserfahrungen auf das Erwachsenenleben
Die in der Kindheit erlebten Erfahrungen, ob positiv oder negativ, haben einen erheblichen Einfluss auf die Persönlichkeitsentwicklung und die psychologische Funktionsweise im Erwachsenenalter. Forschungen in Entwicklungspsychologie und affektiven Neurowissenschaften haben Mechanismen aufgedeckt, durch die frühkindliche Erfahrungen dauerhaft unsere Art, die Welt zu sehen, andere wahrzunehmen und unsere Emotionen zu steuern, prägen.
Ein Schlüsselkonzept zum Verständnis dieses Einflusses ist das der frühkindlichen maladaptiven Muster, entwickelt vom Psychologen Jeffrey Young. Muster sind kognitive und emotionale Muster, die sich schon in der Kindheit etablieren, basierend auf wiederholten Interaktionen mit der familiären und sozialen Umwelt. Sie agieren als Filter, durch die wir Situationen interpretieren und unsere Reaktionen steuern.
Zum Beispiel kann ein Kind, das in einer Atmosphäre der Ablehnung und ständiger Kritik aufgewachsen ist, ein Muster der “emotionalen Mangel” entwickeln, das es im Erwachsenenalter dazu führt, sich grundlegend unwürdig der Liebe zu fühlen und Schwierigkeiten zu haben, in seinen Beziehungen Vertrauen zu entwickeln. Ebenso kann ein Kind, das einer unberechenbaren und bedrohlichen Umgebung ausgesetzt war, ein Muster der “Hypervigilanz” entwickeln, das es später zu Überreaktion auf Stress und Anfälligkeit für Angst macht.
Traumatische Erfahrungen wie körperlicher, sexueller oder emotionaler Missbrauch haben einen besonders verheerenden Einfluss auf die psychische Entwicklung. Sie können posttraumatische Belastungsstörungen, emotionale Regulierungsprobleme, ein geringes Selbstwertgefühl und Beziehungsprobleme im Erwachsenenalter hervorrufen. Die Arbeiten des Psychiaters Bessel van der Kolk haben gezeigt, wie frühe Traumata sich im Körper und im Gehirn verankern und Überlebensreaktionen (Kampf, Flucht, Erstarrung) erzeugen, die weit über die Kindheit hinaus anhalten.
Auch scheinbar weniger dramatische Erfahrungen, wie eine unsichere Bindung zu den Elternfiguren, können dauerhafte Auswirkungen haben. Die Bindungstheorie, entwickelt von John Bowlby und Mary Ainsworth, zeigt, wie die Qualität der frühen Bindungen unsere Fähigkeit beeinflusst, gesunde und sichere Beziehungen im Erwachsenenalter zu schaffen. Ein Kind, das sich nicht auf emotional verfügbare und sensible Eltern verlassen konnte, kann eine ängstliche oder vermeidende Bindung entwickeln, die es anfälliger für Beziehungs- und emotionale Schwierigkeiten macht.
Es ist wichtig zu betonen, dass der Einfluss der frühen Erfahrungen nicht unvermeidlich ist. Das Konzept der Resilienz, also der Fähigkeit, sich von Widrigkeiten zu erholen, zeigt, dass manche Menschen dank interner und externer Schutzfaktoren Traumata überwinden können. Die Unterstützung von einem liebevollen Umfeld, der Zugang zu therapeutischen Ressourcen und die Fähigkeit, seiner Geschichte einen Sinn zu geben, sind mögliche Hebel, um alte Wunden zu heilen.
Dennoch spielen für viele Erwachsene die Muster und emotionalen Reaktionen aus der Kindheit unbewusst weiterhin eine Rolle und behindern das Wohlbefinden und die Zufriedenheit in verschiedenen Lebensbereichen. Hier wird die therapeutische Arbeit mit dem inneren Kind besonders wertvoll. Indem wir uns der verletzten Seite des Kindes in uns bewusst werden, seine Emotionen und frustrierten Bedürfnisse akzeptieren, wird es möglich, die inadäquaten Muster nach und nach zu deaktivieren und neue Arten des Umgangs mit uns selbst und anderen zu entwickeln.
Diese Arbeit setzt oft eine innere Neuparentalisierung voraus, wie von John Bradshaw in seinem Ansatz vorgeschlagen. Das Ziel ist es, dem inneren Kind die unbedingte Liebe, Sicherheit und Bestätigung zu geben, die ihm fehlten, um die Wunden von Ablehnung, Verlassenheit oder Scham zu heilen. Indem man ein “wohlwollender Elternteil” für die verletzten Teile von sich selbst wird, kann der Erwachsene schrittweise diese schmerzhaften Erfahrungen integrieren und ein Gefühl der Ganzheit und des inneren Friedens wiederfinden.
Kreative und symbolische Ansätze, wie die von Lucia Capacchione vorgeschlagenen, ermöglichen es, sanft und intuitiv Kontakt mit dem inneren Kind aufzunehmen. Durch Zeichnen, Schreiben oder inneren Dialog ist es möglich, blockierte Emotionen auszudrücken, auf frustrierte Bedürfnisse zu reagieren und neue innere Szenarien zu schaffen, die nährender sind. Das Ziel ist es, ein Vertrauens- und Wohlwollensverhältnis mit diesem Teil von sich selbst wiederherzustellen, damit er gedeihen und das Erwachsenenleben mit seiner Spontanität, Kreativität und Freude bereichern kann.
Sein inneres Kind zu heilen bedeutet also, sich schrittweise von dem Einfluss der frühen Erfahrungen zu befreien und zum Autor seiner eigenen Geschichte zu werden. Dies erfordert Mut, Geduld und Selbstmitgefühl. Indem man die Wunden der Vergangenheit direkt ansieht, ihnen Anerkennung und Pflege bietet, wird es möglich, diese Lasten in Schätze zu verwandeln und sein volles Potential zur Weltgestaltung zu entfalten.
